Sandra Mujingas künstlerische Praxis ist multimedial und Mediengrenzen überschreitend. Die Künstlerin fotografiert, agiert als Performerin, tritt als DJane im Musik-, Kunst und Radiokontext auf und produziert wearable sculptures, tragbare Skulpturen für die Akteure ihrer Videos.Wiederkehrende Themen ihrer Werke sind die Fremd- und Selbstwahrnehmung aus der Perspektive einer norwegischen, aktuell in Berlin lebenden Künstlerin mit kongolesischen Wurzeln, wobei sie mit Erwartungshaltungen und Klischees bricht. In der Vermischung von dokumentarischem Videomaterial, Snapchat-Clips und digitalem Alter Ego wendet sich Sandra Mujinga gegenwärtigen Formen von Identitätskonstruktion und -suche zu.

Für ihre Jahresgabe überführt Sandra Mujinga ein Videostill in eine skulpturale Arbeit. Die bisher unveröffentlichte Aufnahme ist Teil der „Thank You for Remembering“-Serie und entstand während einer Reise der Künstlerin in den Kongo. Ein Fehler in der Speicherkarte der Kamera sorgte für sichtbare Störungen, Artefaktbildungen und Glitches im Bild: Übertragungsfehler, die Mujinga mit der durch Zeitzeugen geprägte Oral History der bereisten Provinz Chute Wagenia im Kongo in Verbindung bringt. Auf Plexiglas gedruckt und auf wackeligen Metallfüßen im Raum stehend, löst sie sich damit von der klassischen Videopräsentation und lässt das extrahierte Bild autonom im Raum stehen.