The disguised as penguins und Diorama of bone trees sind zwei der Zeichnungen, die die Künstlerin Marcela Moraga 2019 als Ergebnis ihres Aufenthalts in Patagonien im Rahmen eines Forschungsprogramms im Jahr 2018 geschaffen hat. Inspiriert von Tagebüchern und unterschiedlichen naturalistischen sowie kolonialistischen Reiseberichten historischer Expeditionen an die Südspitze der Amerikas, beschloss Moraga, einen eigenen Reisebericht ihrer Erfahrungen zu erstellen, der sich von den historischen Beschreibungen stark unterscheidet. Das Ergebnis ist das Künstlerinnenbuch Neither spices nor species. Chronicle of Patagonia, das mit zahlreichen Fotos und Texten die Reise in Form eines alten Reisetagebuchs spielerisch dokumentiert. Ihre Zeichnungen stellen lokale Mythen, Pinguine, die Natur sowie aktivistische Enten dar, die die Ausbeutung der Natur in Lateinamerika bekämpfen. So kehrt die Künstlerin die „Entdecker_innen-Narrative“ sowohl kritisch als auch fantasievoll um. Der oftmals idealisierten Naturlandschaft Patagoniens stellt Moraga neue Fiktionen und Geschichten gegenüber, die spekulativ über gegenwärtige Realitäten wie den ökologischen Kollaps, mündliche Überlieferungen und Wissenschaft sprechen.