Jens Risch
Stundenstück
Jens Risch besetzte mit seinem geknoteten Seidenstück eine der radikalsten Positionen im Rahmen der Ausstellung PROCESS, PERFORMANCE, PRESENCE: Seit 2000 knotet Jens Risch. Einem Knoten folgt der nächste. Knoten für Knoten, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Diese unerschütterliche Konsequenz wandelt die im Grunde simple Tätigkeit des Knotens in eine Lebensaufgabe und schließlich in ein Kunstwerk, das von seinem Entstehungsprozess nicht abgelöst werden kann.
Mit seinem Stundenstück widmet Jens Risch uns eine Stunde seiner künstlerischen Tätigkeit und zeigt das früheste Stadium seiner Kunstwerke. Anders als bei seinen vollendeten Knotenarbeiten, die wie dichte, korallenartige Gewächse erscheinen, ist hier der einzelne ganz feine Seidenfaden zu erkennen. Nur durch die zarten Windungen lässt sich erkennen, dass das Material schon einmal bearbeitet wurde – eine Stunde lang: Dicht an dicht, wie Perlen auf einer Schnur, wurde ein Knoten neben den anderen gesetzt.