Inge Mahn
Stehender Vorhang
Die Werke der Bildhauerin Inge Mahn (* 20. November 1943 in Teschen, Landkreis Teschen, Provinz Oberschlesien; † 19. Juni 2023 in Berlin) zeichnen sich durch eine klare, von Alltagsgegenständen wie architektonischen Elementen inspirierte Formsprache aus. In ihren Plastiken porträtiert sie alltägliche Objekte, indem sie diese auf das Wesentliche beschränkt und in größtenteils aus Gips gefertigten Arbeiten nachempfindet. In ihrer intensiven Beschäftigung mit den Ausstellungsräumen entstehen zudem großformatige, zeit- und ortsgebundene Interventionen, die auf architektonische Besonderheiten reagieren und diese als Ausgangspunkt eigener Installationen einbeziehen. Konzeptueller und handwerklicher Schaffensprozess sind für Inge Mahn untrennbar verbunden, wobei die Eigendynamik des Materials, das bestimmte Formen bevorzugt, berücksichtigt wird.
Dem Kunstverein Braunschweig stellt Inge Mahn ein Unikat als Jahresgabe zur Verfügung: Während der Ausstellung reihten sich die Stehende Vorhänge, 2017 als freistehende Objekte im Raum in einem symbolischen Akt des Selbstständigmachens vom Gartensaal ausgehend auf. Entgegen ihrer herkömmlichen Funktion verdecken oder enthüllen diese nichts Dahinterliegendes; sie stellen nur sich selbst zur Schau. Einer der Vorhänge aus Mahns bevorzugtem Arbeitsmaterial Gips ist nun erhältlich.