I intended both to tell an impossible story and to amplify the impossibility of its telling. ––– Saidiya Hartman, 2008

Der Kunstverein Braunschweig freut sich, mit Into The Deep Loving Darkness patricia kaersenhouts erste Einzelausstellung in Deutschland zu präsentieren. Die Gesamtinstallation spannt einen Faden durch die mehr als zwei Jahrzehnte lange künstlerische Praxis von patricia kaersenhout und schafft Räume für emotional aufrüttelnde Begegnungen und Fragen der Wiedergutmachung. kaersenhout hat ihr Lebenswerk der Aufarbeitung der Geschichte von versklavten People of Color in der Diaspora gewidmet. Ihr Fokus liegt dabei auf der Tatsache, dass die Gewalt der Kolonialzeit aus dekolonialer Perspektive nach wie vor in unserem Alltag präsent und allgegenwärtig ist.
Into The Deep Loving Darkness beschäftigt sich mit der Frage, wie von historischen Schauplätzen der Unterdrückung erzählt werden kann, ohne deren Gewalt zu reproduzieren. Dieser Herausforderung begegnet kaersenhout gekonnt vermittelnd und einfühlsam. Durch transformative, publikumswirksame Reenactments von historischen Ereignissen bietet sie interdisziplinäre Strategien zur Heilung der Vergangenheit an.

GÄSTEZIMMER
Als Kommentar zur Ausstellung werden Künstler_innen eingeladen, jenen Raum zu bespielen, der in der Villa Salve Hospes ursprünglich als Gästezimmer genutzt wurde. Wir freuen uns, dass patricia kaersenhout den Künstler BOUBA DOLA eingeladen hat, der sich von digitaler Collage bis hin zu Film in unterschiedlichen Medien bewegt und dessen kühner, lebendiger und einzigartiger Stil afrikanische und futuristische Ästhetiken verknüpft.

Kuratorin: Musoke Nalwoga
Ausstellungsproduktion: Monja Remmers, Linus Jantzen
Gastkünstler_innen: Justin F. Kennedy, Thomas Kilpper, Fazle Shairmahomed, Joy Mariama Smith

Der Text zur Soundinstallation

THOMAS KILPPER Ich, die Kiefer am Kolonialdenkmal, 2024 / Me, the pine tree at the colonial monument, 2024

Die Ausstellung wird gefördert von: