outside-in I
there have to be many, and they do(n’t) need to be reconciled with one another

10.03. – 13.05.2007

Parallel zu den beiden Einzelausstellungen von Claire Barclay und Tobias Buche im Haupthaus bildete outside-in I den Auftakt für die neue Ausrichtung der ehemaligen Studiogalerie – nun Remise. Dafür haben Kurator/innen über eine öffentliche, internationale Ausschreibung Konzepte für die spezifische Situation des Cuboid entwickelt. Nach dem Vorbild von apexart, New York, entschied sich die externe Jury in einem numerischen Verfahren – ohne die biografischen Angaben der Autor/innen zu kennen – für das Konzept there have to be many, and they do(n’t) need to be reconciled with one another von Achim Lengerer.

there have to be many, and they do(n’t) need to be reconciled with one another präsentierte verschiedene künstlerische Positionen, die sich durch performativ-sprachliches Denken der eigenen künstlerischen Identität nähern und deren Präsentationen Anleihen aus bildender Kunst und Theater zusammenführen. Die teilnehmenden Künstler/innen selbst stehen für solch hybride Identitäten: sie arbeiten gleichzeitig als bildende/r Künstler/in, Autor/in, Musiker/in oder Kurator/in, sind parallel in mehreren Bereichen tätig und vermeiden somit klare Zuschreibungen der Identifikation. Achim Lengerer fungiert als Kurator und Künstler in Interaktion mit den eingeladenen Teilnehmer/innen. 

there have to be many, and they do(n’t) need to be reconciled with one another präsentierte Vorträge, Lesungen, Performances und andere Interaktionen, die an fünf Freitagabenden im Cuboid stattfanden. Ein weißes Quadrat am Boden dient als minimalistische Bühne und als Referenz an Samuel Becketts Stück Quadrat, bei dem sich Figuren um ein solches bewegen, ohne sein Zentrum zu berühren. Die Bewegung des Umkreisens steht für eine künstlerische Praxis, die sich diskursiv und performativ versteht und an den Abenden öffentlich wurde. Als zweite Bühne des Projektes fungierte die Homepage des Kunstvereins, von der Vor- und Nachbereitung sowie Dokumentationen der Abende durch Interviews und Statements der Teilnehmer/innen abrufbar waren.

there have to be many, and they do(n’t) need to be reconciled with one another öffnete die Grenzen des Ausstellungsraumes zugunsten einer durchlässigen kommunikativen Struktur. Gegenüber der geläufigen Ausstellungspraxis „fertiger“ Werke ergab sich die Möglichkeit einer prozessorientierten und partizipatorischen Kunstpraxis.