Online Gespräch: Carolyn Lazard und Ed Halter
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Carolyn Lazard und Ed Halter sprechen über die aktuelle Ausstellung Hintertür von Carolyn Lazard im Kunstverein Braunschweig. Ein besonderer Fokus des Gesprächs wird auf der erstmals gezeigten Zwei-Kanalvideoinstallation „Red“, 2021 liegen. Mit einer Einführung von Nele Kaczmarek, Kuratorin der Ausstellung.
Das aufgezeichnete Gespräch wird am Freitag, 23 Juli 19 Uhr in der Mediathek des Kunstverein Braunschweig veröffentlicht und bis Sonntag, 25. Juli einsehbar sein.
Es werden englische und deutsche Untertitel angeboten. Im Anschluss wird das Gespräch als Textmanuskript langfristig zugänglich gemacht.
Die Videoarbeit „Red“, 2021 verbindet Fragen von Zugänglichkeit mit der Tradition von Flicker-Filmen. Für gewöhnlich folgen in diesem Genre einzelne Filmbilder in schneller Abfolge aufeinander und erzeugen dabei einen stroboskopischen Effekt. Dieser kann halluzinatorische Bilder aber auch Fotosensibilitäten und epileptische Anfälle zur Folge haben. Mit dem Wunsch eine verträglichere Form dieses Genres zu finden, hat Lazard eine Zwei-Kanal-Videoinstallation entwickelt, in der die räumlich vorgeschaltete Bildebene Auskunft über die verschiedenen Phasen und Intensitäten der folgenden Projektion gibt. Besucher_innen können individuell entscheiden, ob und zu welchem Zeitpunkt sie diesen zweiten Raum betreten. Das mit verfügbaren Mitteln – dem eigenen Körper und einer Handykamera – aufgenommene Video führt uns tief in ein körperliches Interieur ein. Dabei entwickelt sich eine Spannung zwischen der vermittelten Körperlichkeit und Intimität der einnehmenden Projektion und der Abwesenheit des Körpers der Künstler_in vor Ort.
Carolyn Lazard lebt und arbeitet zwischen New York und Philadelphia. Nach einem BA in Film/Electronic Arts und Anthropologie am Bard College, New York und einem MFA in Freier Kunst and der University of Pennsylvania, Philadelphia realisierte Lazard Einzel- und Duoausstellungen bei Essex Street, New York (2020) und Shoot the Lobster, New York (2018, gemeinsam mit Juliana Huxtable). 2022 folgt eine Einzelausstellung im Walker Art Center. Lazard beteiligte sich zudem an Gruppenausstellungen im Kunstverein München (2021), dem Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main; dem Palais de Tokyo, Paris; der Renaissance Society, Chicago (alle 2020) sowie an der Whitney Biennale 2019. Die Präsentation im Kunstverein Braunschweig ist die erste institutionelle Einzelausstellung von Carolyn Lazard in Europa.
Ed Halter lebt als Kritiker, Kurator und Dozent in New York. Halter ist Gründer und Direktor von Light Industry, einem Ort für Film und Media Arts in Brooklyn. Zu seinen Publikationen gehören „From Sun Tzu to Xbox: War and Video Games” (2006) und „Mass Effect: Art and the Internet in the 21st Century” (2015, mit Lauren Cornell). Regelmäßig schreibt er zudem für Artforum, The Believer, Bookforum, Cinema Scope, frieze, Mousse, Rhizome oder Triple Canopy. 1995 bis 2005 kuratierte er das New York Underground Film Festival, sowie zahlreiche weitere Screenings und Ausstellungen, unter anderem im Artists Space, New York, ICA, London, der Tate Modern, London oder im Museum of Modern Art, New York oder dem New Museum, New York neben vielen Weiteren.