12.03. – 12.06.2022
Doppelgängers – The Double Lives of Monuments:
eine performative Lesung von Esper Postma
Do, 12.05.2022, 19 – 20 Uhr
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Esper Postma, Mirror Stage, 2021,
Installationsansichtt Kunstverein Braunschweig 2022, Courtesy der Künstler und der Kunstverein Braunschweig.
Foto: Stefan Stark
12.5.: Doppelgängers – The Double Lives of Monuments: eine performative Lesung von Esper Postma, 19 Uhr
Monumentale Bauten und öffentliche Statuen werden meist mit sehr klaren Absichten errichtet: Sie sollen der vorherrschenden Ideologie dienen. Doch wenn sich die politischen Verhältnisse ändern, müssen Denkmäler mit der Zeit ihren Platz räumen oder riskieren, abgerissen zu werden. Um weiterzubestehen, können sie sich verwandeln und ihre Bedeutung auf irrationale Weise verändern. Man denke an das Genie des Faschismus, eine Statue in Rom, die in das Genie des Sports verwandelt wurde. Denkmäler können sogar wiederauferstehen, nachdem sie zerstört wurden. Man denke an das Berliner Schloss, das in Form des Humboldt-Forums zurückkehrte.
In seinem Vortrag analysiert Esper Postma die irrationalen Aspekte von Denkmälern, indem er sie als Subjekte behandelt. Dabei bedient er sich eines Motivs, das bis in die Tiefen der menschlichen Psychologie vordringt: das Motiv des Doppelgängers. Er zeichnet nach, wie Doppelgänger in der Literatur, im Kino und in der Psychoanalyse auftauchen – und zeigt, wie wir dieses Motiv nutzen können, um eines der großen Rätsel unserer Zeit zu verstehen: Denkmäler, die sich selbst verwandeln und reproduzieren.
Esper Postma erforscht in das kulturelle Erbe eingebettete Ideologien. Postmas Arbeiten zeigen, wie vertraute Räume, Objekte und Ikonen eine Fülle von Bedeutungen zulassen können. Postma studierte an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam (2011), an der Städelschule in Frankfurt am Main (2015) und am BPA// Berlin-Programm für Künstler (2020). Zu den jüngsten Einzelausstellungen gehören Face Fear in der Villa Romana in Florenz, Salome im Westfälischen Kunstverein in Münster, Rebis im Stadtmuseum Lindau und Por Algo Será im P/////AKT in Amsterdam. Er nahm an Gruppenausstellungen bei ArtVerona, im Gropius Bau Berlin, Moscow Museum of Modern Art, Hotel Maria Kapel Hoorn, Museum für Moderne Kunst (MMK) Frankfurt am Main u.a. teil. 2021 war Postma Forschungsstipendiat der Villa Romana in Florenz und des Kunsthistorischen Instituts Florenz – Max-Planck-Institut. Er wurde 2017 für den Future of Europe Preis nominiert und erhielt 2014 den DAAD-Preis.
Im Rahmen der Villa Romana Fellows 2019/2020/2021 Ausstellung.
Die Teilnahme ist im Eintritt enthalten.
In englischer Sprache.