Panels und Künstler*innengespräche
Moderation: EDONA ADEMI und CATHRIN MAYER

Sa, 06.12.2025, 13 Uhr

Panel I: Passing Through
Mit DJELLZA AZEMI, ANJESA DELLOVA, DARDAN ZHEGROVA

Grenzen prägen Körper, Bewegungen und Wahrnehmungen. Sie schaffen Schwellenräume, Orte des Wartens, der Trennung und der Berührung. In Regionen wie Kosovo und Albanien, in denen Vergangenheit und Zukunft unablässig von außen und innen verhandelt werden, wird diese Ambivalenz besonders spürbar. In unbestimmten politischen Zeiten, in diesem andauernden Zustand des Übergangs, entstehen Schutzräume und Verletzlichkeitszonen, die zugleich Distanz und Nähe, Verwundbarkeit und Widerstand verkörpern. Die Arbeiten dieser Ausstellung öffnen affektive Schwellenräume, in denen Grenzen zwischen Objekt, Körper und Bildraum als fragile, bewegliche Zustände erfahrbar werden, und verhandeln dabei die Relationen zwischen Raum, Publikum und Erfahrung. In Skulpturen, Objekten, performativen Interventionen und filmischen Räumen werden Schwellen sichtbar und neue Formen des Dazwischen eröffnet. Im Panel Passing Through erkunden wir diese liminalen Zustände gemeinsam mit den Künstler*innen. Wie übersetzen sich Bewegung, Stillstand und Übergang in zeitgenössische Praxis? Das Panel bietet Raum für Austausch und Reflexion über Identität, Erinnerung, Geografie, körperliche Präsenz, Materialität und die Spannungsverhältnisse zwischen Nähe und Distanz, Verwundbarkeit und Widerstand.

Panel II: Regarding the pain of self - haunted bodies, collective memories
Mit ABI SHEHU, ANJESA DELLOVA, BLERTA HAZIRAJ, LEART RAMA

Schmerz durchzieht Körper, Räume und Gemeinschaften. Er ist nicht nur individuell spürbar, sondern wirkt als kollektives Wissen, das historische Erfahrungen trägt und Identität stiftet, besonders in Gemeinschaften, die im Nationalstaat marginalisiert oder materiell nicht privilegiert sind. Hier wird Schmerz zu einer Strategie des Erinnerns, eine Art, Geschichte weiterzugeben und das Unsagbare erfahrbar zu machen. Im Panel erforschen wir, wie Künstler* innen biografische und kollektive Erfahrungen transformieren: Wie lassen sich Schmerz, Trauer und historische Spuren in Materialien, Gesten und räumliche Arrangements übersetzen? Welche Orte entstehen, an denen das Gespenstische, Prekäre und Unvollendete sichtbar wird, ohne dass die Erfahrung auf ein vereinfachtes Identitätsmerkmal reduziert wird?

Kostenfrei, zzgl Eintritt
Auf Englisch