Peter Miller
Eclipse
Welche Prozesse lassen sich unter dem Terminus des Fotografischen subsummieren? Und wie können experimentelle künstlerische Verfahren unser herkömmliches Verständnis von Fotografie erweitern? In seinen Werken nimmt der amerikanische Künstler Peter Miller den fotografischen Prozess in seiner Gesamtheit in den Blick und hinterfragt tradierte „Einsatzgebiete“ von Fotografien als Erinnerungen oder Indizien einer vorgeblich objektiven Geschichtsschreibung. Auf den ersten Blick humorig wirkend, verbirgt sich hinter Millers Arbeiten immer auch eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie und seinen (durchlässigen) Grenzen und Potenzialen.
So ersann der Künstler im Zuge der Gruppenausstellung PROCESS, PERFORMANCE, PRESENCE einen fiktiven Dialog mit einem Fotoentwickler und rückte die für gewöhnlich verborgenen Abläufe in den Fokus seiner Arbeit. In Millers Jahresgabe Eclipse für den Kunstverein Braunschweig verwandelt der Künstler zwei Kronkorkenfolien in eine assoziationsreiche Mondfinsternis-Hommage, wobei die glänzenden Oberflächen des Ausgangsmaterials in den produzierten Aluminiumplatten erneut aufgegriffen werden.