Daniel Roths mehrteilige Rauminstallationen erzählen Geschichten, in denen Realität und Fiktion nicht endgültig zu unterscheiden sind. Sie spielen mit den vielgestaltigen Übergängen, in denen sich Realität in Fiktion verliert und neue Bewusstseinsebenen eröffnet werden. Auch in den drei Motiven seiner Jahresgabe verfolgt er diesen Grundgedanken. Jedes besteht aus einem Darstellungspaar, in dem jeweils eine Fotografie und eine als Heliogravur gedruckte Zeichnung kombiniert werden. Die schwarz-weißen Blätter zeigen geometrisch-abstrakte Gebilde im Moment ihrer Verwandlung in architektonische Räume. Die dazu kombinierten Fotos geben Gegenstände wieder, die das Geschehen der Zeichnungen als geistigen Prozess ausweisen, als innere Reise, die sich aufmacht, herkömmliche Erfahrungsebenen zu verlassen und zu erweitern: zwei Aufnahmen, die an das menschliche Gehirn denken lassen, sowie eine Brille, mit der man Erinnerungs- und Zukunftsräume gleichermaßen begehen kann.